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  Freihandmalerei mit der Computermaus von Joachim Mehnert

Über dieses wilde Gebirge zogen im Mittelalter Salzkarren von Böhmen nach Sachsen . Mit Salz liesen sich Fleischvorräte anlegen.



Schon der spätere Name Erzgebirge weist uns bereits auf Besonderheiten dieses Gebirgszuges hin. Vor Hunderten von Millionen Jahren begann sich ein breiter Hochlandbogen aus der Erdkruste aufzurichetn, eine gewaltige Faltenerhebung. Sie erstreckte sich vom französischen Zentralplateau nordwärts durch ganz Mitteleuropa, über die Elblinie bis nach Polen. Es waren von Südwesten nach Nordwesten drei Faltenketten entstanden, deren südlichste das heutige Erzgebirge bildete. Den Kern des Gebirges bildete Gneisgestein. Glutflüssiges Magma aus dem Erdinneren drang in das werdende Gebirge ein und erstarrte zu Granit. In Risse und Spalten, zwischen den Granitblöcken, flossen dampfende Schmelzen und Minerallösungen. es entstanden erzene Gänge. Aus diesem Erzreichtum bezog das Erzgebirge seinen Namen. Die einstmals hohe Gebirgskette ist im Verlaufe von Millionen Jahren durch Verwitterung abgeflacht. die Mulden füllten sich mit Geröll. Das Land ebnete sich flachhügelig ein. Ein Gebirgsabbruch zum böhmischen Becken hin verursachte ein schräggestellte Pultscholle. Damit formte sich das heutige Erzgebirge. Im nordböhmischen Becken entstanden heiße Quellen. Unter die Pultscholle war Magmabrei gepresst worden. Vulkane brachen das Hügelland auf und Basalte ergossen sich zu merkwürdigen Formen. Es bildeten sich die Berge des Erzgebirges. 


Den Ursiedlern stellte sich der Wald als Bollwerk entgegen.Es gab viele Feinde und Gefahren. Man traf auf wilde Tiere. Der Wald war fast undurchdringlich. Hatte man ihm ein Stück Boden abgerungen, so musste es ständig verteidigt werden, sonst kamen die Bäume zurück. Als erste Ansiedler werden Westslawen vom Stamm der Sorben vermutet.  Das Territorium unseres heutigen Deutschlands war nur zu einem Viertel waldfrei. Entlang der Fluss- und Bachläufe hatte im 4. Jahrhundert die durchgängige Landnahme begonnen. Die Rodungen endeten vorerst am Rand des Miriquidi, wie der römische Geschichtsschreiber Tacitus diesen schwer durchdringbaren, schwarzen Wald, das spätere Erzgebirge, bezeichnete. Er blieb unerschlossen, als ein großer, etwa hundert Kilometer breiter Waldgürtel, langgestreckt zwischen Sachsen und Böhmen. Der Höhepunkt der Besiedlung des sächsischen Gebirges wird im 12. und 13. Jahrhundert gesehen. Bis dahin führten nur wenige Wege durch das wilde Gebirgsland. Zur Wegsicherung entstanden Schutzburgen. Um diese Burgen  herum entstanden Ansiedlungen von Handwerkeren, Bauern und Bergleuten. Das Leben dieser Menschen war schwer und verlief nicht ohne Konflikte


Bis in das 8. Jahrhundert lebten im westlichen Teil Mitteleuropas locker verbundene, miteinander verwandte, germanische Stämme: Franken, Alemannen, Bayern, Thüringer, Sachsen und Friesen.
Ab der Mitte des 9. Jahrhunderts kommt es zur Annäherung und Zusammenschluss dieser Stämme. Unter dem Feudaleinfluss entwickeln sich Spezialkulturen. Es werden Wassermühlen gebaut, der Fronarbeit folgt das Handwerk, die Rodung wird vorangetrieben. Lockere Marktflecken und Handwerkssiedlungen entstehen. Die Herrschaftsformen bestimmten Stammesherzogtümer.
Durch die Ausdehnung und Zersplitterung der feudalen Grundherrschaften, des Lehnswesens und der Kirchenorganisation, ist man auf eine zentrale Gewalt angewiesen. (Ein Lehn war ein Grundbesitz, welcher befristet Adlige zur Benutzung überlassen wurde.)
Der größte germanische Stamm unter dem Frankenkönig Karl dem Großen reicht vom Atlantik bis an die Elbe bei Magdeburg und von der Nordsee bis an das Mittelmeer. Unter seinen Enkeln kommt es zur Teilung in West-, Mittel- und Ostfranken.
In einem Prozess voller Auseinandersetzungen beginnt die Entstehung eines des deutschen Feudalstaates.
Die ostfränkischen Stammesherzöge wählen (919) mit dem sächsischen Herzog Heinrich I. einen eigenen deutschen König.
Alle ihm widerstrebenden Herzogsgewalten unterwirft er seiner Herrschaft. Insbesondere zwingt er die westslawischen Stämme der Sorben vom Oderfluss bis an das Erzgebirge unter seine Macht. Mit der Einbeziehung des Kirchensystems in die Reichsverwaltung festigte sich die feudale Entwicklung in Deutschland immer stärker
.


So wie sich nordwestwärts des Erzgebirges ein deutscher Staat gebildet hat, so ist ebenfalls an seiner Südostseite der tschechische Staat gewachsen. Über die Kammlinie verläuft die Grenzziehung. Auch in diesem Gebiet hat es ursprüngliche germanische Ansiedlungen gegeben. Mit der Völkerwanderung waren Teile davon abgezogen. Ab dem 6. Jahrhundert aber waren Slawen in das Gebiet gezogen. Ihnen folgten die mongolischen Awaren und Unterwarfen sie ihrer Zwangsherrschaft. Der Frankenkaiser Karl der Große zerschlug um 800 diese Awarenherrschaft. Böhmen und Mähren waren dem Fränkischen Reich tributpflichtig und im besonderen Bayern unterstellt. Das aus dem Ostfränkischen Reich hervorgegangene römisch - deutsche Imperium hatte später einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung in Böhmen. Ab dem 10. Jahrhundert hatten sich zwei mächtige slawische Familien, die Przemysliden und die Slavnikonen, gegenüber den Kleinstämmen durchgesetzt. Nach dem um Prag siedelnden Przemyslidenstamm der Cechove (Tschechen) wird das böhmische Land Cechy (Tschechei) genannt.


Durch die inneren Auseinandersetzungen im deutschen Raum konnten die tschechischen Herzöge zu größerer Selbstständigkeit gelangen.
Die Königswürde wurde erblich, die Eigenständigkeit wuchs. Landausbau, Städtegründungen und Silberbergbau nahmen einen bedeutsamen Aufschwung. Das Land zählte zeitweilig zu den fortgeschrittensten Ländern in Europa.
Unter dem Przemysliden Ottokar II. (1233-1278) stieg der tschechische Staat zu einer Großmacht auf, dem zeitweilig österreichische Länder angegliedert waren.
Deutsche Geistliche wirkten als Missionare. Bayerische Mutterklöster gründeten Tochterkonvente in Böhmen. Deutsche Kaufleute kamen.
Zwischen deutschen und böhmischen Herrscherhäusern ging man Eheverhältnisse ein. Durch Siege gegen gemeinsame Feinde und verstärkten Einfluss auf tschechische Herzöge gerät Böhmen in eine Lehnsabhängigkeit.


Johann von Luxemburg, ein deutscher Kaisersohn, wird durch seine Verheiratung mit der Przemyslide Elisabeth, böhmischer König. In seinem Sohn Karl von Mähren (Taufname Wenzel), ein Enkel des deutschen Kaisers Heinrich VII., erfolgt die Vereinigung der deutschen und der böhmischen Krone auf einem Haupt.
Als König  von Böhmen krönt ihn der Papst l355 gleichzeitig als Karl IV. zum römischen Kaiser deutscher Nation. Böhmen wird zu einem Zentrum des deutschen Imperiums. Die tschechischen Herzöge wurden zugleich Reichsfürsten. Mit der Einführung einer Reichsverfassung, der Goldenen Bulle, durch Karl IV., wurde das Verfahren zur Königswahl auf sieben Fürsten (vier Weltliche und drei Kirchliche), den sogenannten Kurfürsten, übertragen.


Die Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen werden Herzöge und Kurfürsten von Sachsen. 1485 kommt es zur Teilung Sachsens durch Ernst und Albrecht, den Söhnen des sächsischen Kurfürsten Friedrich II., dem Sanftmütigen.
Das mittlere und südliche Thüringen, das Frankenland, das Vogtland und Teile des Pleißenlandes werden zusammengefasst, zum kurfürstlich - ernestinischen Sachsen.
Die Mark Meißen und Nordthüringen werden zum herzöglich - albertinischen Sachsen, ohne Kurfürstenwürde. Es kommt zu ergiebigen Silberfunden im herzöglich - sächsischen Gebirge, woraus sich sein späterer Name „Erzgebirge“ abgeleitet hat.
Als Folge der Reformation (1517) geht 1547 die Kurwürde an das albertinische Sachsen über, Herzog Moritz von Sachsen wird sächsischer Kurfürst.



 
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